Die Atmung ist ein unterschätzter Begleiter im Leben, doch ohne sie ist leben erst gar nicht möglich. Wie der Herzschlag oder die Verdauung, nehmen wir sie als gegebene Körperfunktionen an, doch richtig eingesetzt, hält uns die Atmung nicht nur am Leben, sondern spendet Energie und bringt uns zur Ruhe.
An vielen Stellen unseres Alltags müssen wir Masken tragen, sei es auf der Arbeit, beim Einkaufen oder dem Besuch von Ärzten, Friseuren und dergleichen. Wir hetzen gestresst von Termin zu Termin und wir tragen Sorgen oder Ängste mit uns herum. All das kann dazu führen, dass unsere Atmung flach, unregelmäßig und schnell verläuft. Denn unsere Atmung ist auch ein Spiegel unseres Geistes und unserer allgemeinen körperlichen Verfassung.
„Wer ruhig und tief atmet kann nicht gestresst sein.“
Wenn wir entspannt sind, z.B. wenn wir schlafen, fließt die Atmung ganz von allein tief, gleichmäßig und ruhig in den Bauchraum und den Brustkorb. Wenn wir gestresst sind, atmen wir meist ganz flach in den Brustkorb. Durch eine kontrollierte und tiefe Atmung können wir unseren Körper und Geist wieder zur Ruhe bringen und Stress abbauen.
Eine Übung, um Anspannung fallen zu lassen
Häufig machen wir das im Alltag intuitiv, wenn wir Stress hatten, weil wir z.B. etwas noch schnell vor Feierabend fertig machen wollten, Atmen wir nach dieser Anstrengung erst einmal ganz tief ein und lassen die Anspannung mit der Ausatmung aus uns „herausfallen“. Diese Übung können wir aktiv nutzen:
- Setze oder stelle dich bequem hin, sodass du ganz gerade bist und deine Wirbelsäule aufgerichtet ist.
- Schließe gerne deine Augen und beobachte erst einmal, wie deine Atmung in diesem Moment fließt. Kannst du sie überhaupt wahrnehmen?
- Vertiefe deine Atmung, sodass sie für dich spürbar wird. Atme ruhig und langsam durch die Nase ein und aus und zähle jeweils bei der Ein- uns Ausatmung bis 4.
- Jetzt atmest du weiter so langsam und tief ein und bei deiner Ausatmung öffnest du den Mund und stößt den Atem mit einem kräftigen Hauchen aus. Die Einatmung ist lang und ruhig, die Ausatmung kurz und kräftig. Nimm gerne deine Schultern mit dazu: bei der Einatmung ziehst du sie ganz kräftig nach oben als wolltest du deine Ohren mit den Schultern einklemmen und bei der Ausatmung lässt du sie ganz locker wieder nach unten fallen.
Stell dir vor, dass du allen Stress und alle Anspannung mit deiner Ausatmung fallen lassen kannst. Wiederhole diese Übung gerne 3 bis 5 Mal und lasse danach deine Atmung ganz entspannt weiter fließen.
Im folgenden Video werden dir drei weitere hilfreiche Übungen praktisch gezeigt und erklärt:
Titelbild: Tim Goedhart - Unsplash
