Widerstand ist ... eine persönliche Botschaft

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Wenn alles gut läuft, dann hegen wir den Wunsch, dass es so bleibt, wie es ist. Kognitiv ist uns bewusst, dass dies ein frommer Wunsch ist, aber nicht der Realität entspricht. Denn Leben bedeutet Veränderung, auch im beruflichen Alltag.

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass es Teammitglieder gibt, denen Veränderungen so gut wie gar nichts ausmachen? Diese Teammitglieder scheinen sich sogar über Neues zu freuen und bringen sich auf dem Weg der Veränderung mit Ideen und Engagement ein, sind voller Tatendrang und brennen für neue Ideen. Sehen gar die Veränderung als Challenge, die es zu gewinnen gilt.

Andere Teammitglieder hingegen verharren und gehen in den Widerstand. Sie blockieren den Prozessfluss durch ständige Einwände, wieso was nicht möglich sei und können oder wollen die Chance in der Veränderung nicht erkennen. Diese Mitarbeiter fühlen sich von der Veränderung eher bedroht als angeregt.

So kannst du die Zündschnüre des Widerstandes aufnehmen und sie nach und nach auspusten

Stillstand oder lösungsorientiertes Agieren

Veränderung hat viele Gesichter. Manchmal sind es von uns indizierte Veränderungen, manchmal werden uns Veränderungen aufgebürdet. Wie Einzelne mit Veränderung umgehen, ist sehr unterschiedlich. Das daraus resultierende Verhalten wirkt sich stets auf das Team aus. Als Führungskraft wirst du daher früher oder später mit der Situation konfrontiert werden, mit Widerständen im Team umzugehen. Um daran nicht zu verzweifeln oder mit einer Basta- Mentalität zu reagieren, die das Team unter Umständen erschreckt und entzweit, kannst du die Zündschnüre des Widerstandes aufnehmen und sie nach und nach auspusten.

Dafür braucht es Zeit und insbesondere deine Akzeptanz: dass es Mitglieder in deinem Team gibt, die erst einmal nicht bereit sind, deiner Idee oder den erforderlichen Anpassungen (z. B. gesetzlicher Natur) zu folgen. Widerstand ist stets eine persönliche Botschaft, der du auf den Grund gehen solltest.

Was will der Widerständler dir sagen?

Wenn sich Widerstand regt, lautet die erste Regel, ihm zu geben und nach den Bedenken der Widerständler zu fragen. Dabei ist es wichtig, erst einmal nur zuzuhören. Welche Befürchtungen hat der oder haben die Widerständler? Sammle alle Punkte wie bei einem Brainstorming. Sortiere die Befürchtungen im Anschluss nach Widerstandsbereichen, wie z. B. Auswirkungen auf den eigenen Arbeitsplatz, Auswirkungen auf die Patienten, Auswirkungen auf das Team, Auswirkungen auf die eigene Arbeitsweise und versuche zu verstehen, welches Bedürfnis hinter dem Widerstand steht. Geht es beispielsweise um Sicherheit oder um den Erhalt lieb gewonnener Privilegien? Sind die Argumente konstruktiv, sodass du bisher nicht bedacht Perspektiven bzw. Aspekte in deine Überlegungen einbeziehen kannst oder sind es vorgeschobene Argumente, um in der „Hängematte der Routine“ liegen zu bleiben?

Emotionen zulassen

Stell dich darauf ein, dass Widerstand mit Emotionen verbunden ist, die dir möglicherweise unverständlich sind. Um den Widerständler ins Boot der Veränderung zu holen, ist Nähe und Empathie zu ihm oder ihr erforderlich. Wenn du die anfänglichen Argumente des Widerstandes für dich sortierst und analysiert hast, solltest du das Gespräch unter vier Augen suchen. Zeige, dass du Verständnis für die andere Meinung hast und kläre über behutsames Fragen, was der Widerständler braucht, um z. B. die Sicherheit zu erhalten, die Veränderung mitgehen bzw. mittragen zu können.

Was brauchst du, um den ersten Schritt machen zu können?

Manchmal ist es so simpel, dass der Gedanke einem erst gar nicht einfallen will: Die Frage nach dem, was der andere benötigt. Oft geht es um Sicherheit oder das Gefühl, Sicherheit zu verlieren und wirkungslos mit ansehen zu müssen, wie das eigene Arbeitsfeld sich verändert. Betroffene beschreiben eine Hilflosigkeit, die durch mangelnde Kommunikation zusätzlich verstärkt wird.

Daher ist die Einbindung des Widerständlers in den Veränderungsprozess von besonderer Bedeutung. Überlege, wie du ihn oder sie in den Veränderungsprozess einbinden kannst. Durch Beteiligung am Veränderungsprozess erhöht sich bei den Betroffenen das Maß an Akzeptanz, denn das Neue wurde mitgestaltet und kann dadurch eher akzeptiert werden.

Zeit heilt alle Wunden

Mit der Zeit und dem fortlaufenden Prozess der Veränderung wird sich nach und nach die Einstellung des Widerständlers verändern. Vielleicht wirst du auch überrascht, wie sehr sich der Widerstand in kreatives Engagement verändert, sobald du eine Beteiligung am Veränderungsprozess angeboten hast.

Widerstand erfolgreich begegnen, bedeutet:

  • Akzeptanz
  • persönliche Botschaft des Betroffenen hören
  • Emotionen anerkennen
  • Nähe und Empathie aufbauen
  • Fragen stellen (lösungsorientiert)
  • Betroffene in den Veränderungsprozess (durch Beteiligung) einbinden
  • Zeit für den persönlichen Veränderungsprozess zu gewähren

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist deine Standfestigkeit bei der Ankündigung von Veränderungen und während des Veränderungsprozesses. Die Veränderung selbst sollte nicht infrage gestellt werden, lediglich ihre Umsetzung steht zur Diskussion.

Titelbild: Marek Studzinski - Unsplash