Digitalisierungsschub an den Hochschulen droht zu verpuffen

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Eine Studie des Hochschulforums Digitalisierung zeigt: Die Corona-Pandemie hat der digitalen Lehre an deutschen Hochschulen einen starken Schub gegeben. Doch die Finanzierungsmodelle sind oft kurzfristig angelegt. Ein großer Teil des erzielten Fortschritts drohe nach der Krise zu verschwinden, statt nachhaltige Veränderung zu bewirken.

Von der pandemiebedingten Umstellung auf digitale Lehre sind insbesondere Unterstützungsstrukturen für Studium und Lehre betroffen. Diese Einrichtungen, darunter Rechen- und Medienzentren, Bibliotheken und Servicestellen für digitales Lehren, stellen technische Infrastruktur bereit und bieten Beratungs- und Qualifizierungsangebote für Lehrpersonal an.

Die vom Hochschulforum Digitalisierung (HFD) veröffentlichte „Studie zu Veränderungsprozessen in Unterstützungsstrukturen für Lehre an deutschen Hochschulen in der Corona-Krise“ zeigt, es fehlt den Hochschulen eine nachhaltige Finanzierungsstrategie, um den digitalen Fortschritt zu halten und weiterzuentwickeln.

Hauptaufgabe: Qualifizierung von Lehrpersonal

Nach den drei wichtigsten Maßnahmen gefragt, die in den letzten Monaten ergriffen wurden, nannten knapp 40 Prozent der befragten Hochschulmitarbeiter von Unterstützungseinrichtungen Kommunikationsplattformen und Videokonferenzsysteme. Hinter dieser technischen Unterstützung belegen virtuelle Schulungen von Lehrkräften mit 29 Prozent den zweiten und Online-Sprechstunden oder Hotlines (26 Prozent) den dritten Platz.

Neben der Bereitstellung digitaler Infrastruktur liegt die Hauptaufgabe der Unterstützungseinrichtungen in der Krise also darin, Lehrpersonal als Vermittler zwischen Mensch und Technologie zu qualifizieren und zu beraten.

Langfristige Perspektiven fehlen

Die in der Pandemie neu geschaffenen oder deutlich ausgebauten Angebote werden laut Befragung sowohl von Studierenden als auch Lehrenden sehr gut angenommen. Jeweils mehr als 70 Prozent sind zufrieden oder sehr zufrieden mit der Akzeptanz und Umsetzung der schnell beschlossenen Maßnahmen.

Zwar wurden hierfür kurzfristig Mittel bereitgestellt, langfristige Perspektiven, zum Beispiel für die personelle Ausstattung, fehlen jedoch häufig. So glauben nur knapp ein Viertel der Befragten, dass es für die digitale Lehre künftig mehr Personal geben wird. Die Hälfte ist optimistisch, dass die finanziellen Mittel wachsen werden.

Es bedarf konkreter Anforderungen für gute digitale Lehre und entsprechende Qualifizierungsangebote für Lehrende.

Neben der Finanzierung sehen die Autoren Strategiebildung und Vernetzung als Kernelemente nachhaltigen Fortschritts für die digitale Lehre. Sie fordern die Hochschulen auf, eigene Digitalisierungsstrategien (weiter) zu entwickeln und verstärkt auf Kooperation untereinander zu setzen. Zusätzlich brauche es konkrete Anforderungen für gute digitale Lehre und entsprechende Qualifizierungsangebote für Lehrende.

Zur Studie

Die detaillierte „Studie zu Veränderungsprozessen in Unterstützungsstrukturen für Lehre an deutschen Hochschulen in der Corona-Krise“ ist hier abrufbar.

Das Papier wird ergänzt durch ein separates Dokument mit Beispielen guter Praxis, die zeigen, wie einige Hochschulen der Pandemie erfolgreich begegnen. Die ergänzende Sammlung von Praxisbeispielen ist hier zu finden.

Titelbild: John Schnobrich - Unsplash