Gesundheitsreport 2021: Studieren in Ausnahmezeiten

Advertorial

Die TU Kaiserslautern (TUK) hat die Ergebnisse ihres Gesundheitsreports 2021 vorgelegt. Diese bestätigen die belastende Situation der Pandemie für Studierende. Gleichzeitig zeigt sich, dass sich das gesundheitsbezogene Verhalten der Studierenden verbessert hat.

Der Gesundheitsreport wird seit 2015 alle drei Jahre von der Freien Universität (FU) Berlin durchgeführt; 2021 nahmen rund 1.000 TUK-Studierende teil. Aus den Ergebnissen leitet die TUK weitere Maßnahmen im studentischen Gesundheitsmanagement (SGM) ab.

Im Rahmen der schriftlichen Befragungen gaben beispielsweise im Vergleich zu 2018 deutlich mehr Teilnehmende an, dass sie unter einem hohen Stresserleben (+10,7 Prozent) oder Erschöpfung (+3 Prozent) leiden. Ein Fünftel der Befragten erlebte durch die Pandemie Doppelbelastungen, beispielsweise durch die Pflege eines Angehörigen oder Home-Schooling eines (Geschwister-)Kindes. Der Report dokumentiert zudem eine Zunahme von Beschwerden, die sich einer depressiven Symptomatik oder den Symptomen einer Angststörung zuschreiben lassen.

Gesundheitsbezogenes Verhalten verbessert

Während die soziale Unterstützung durch andere Studierende in der Wahrnehmung der Befragten gesunken (2021: 3,6 vs. 2018: 4,2; jeweils Mittelwert auf einer Skala von 1-6), erhält die wahrgenommene „soziale Unterstützung durch Lehrende“ die gleichen guten bis sehr guten Bewertungen wie vor der Pandemie. Zudem zeigen die 2021er-Ergebnisse auf, dass sich das gesundheitsbezogene Verhalten von Studierenden verbessert hat. So hat beispielsweise der problematische Alkoholkonsum abgenommen (2021: 32,2 Prozent vs. 2018: 45,7 Prozent) und der Anteil an Studierenden, der regelmäßig einer körperlichen Ausdaueraktivität nachgeht, zugenommen (2021: 56,3 Prozent vs. 2018: 43,6 Prozent). Zudem bewerten in der aktuellen Befragung mehr Studierende (+2 Prozent) ihre Ernährung als mindestens „(eher) gesund“.

Konkrete Maßnahmen ableiten

„Für den Report nutzen wir etablierte, in Vorstudien evaluierte Befragungsinstrumente, wie sie überwiegend im Gesundheits- und Medizinsektor zum Einsatz kommen“, erklärt Dr. Max Sprenger, stellvertretender Leiter des Unisports an der TUK, der auch das SGM verantwortet. „Die Ergebnisse dienen als Stellschrauben, um unsere Konzepte und Maßnahmen mit den Bedarfen der Studierenden in Einklang zu bringen und unser SGM wirkungsvoll zu gestalten. Sprich, anhand des sogenannten Public-Health-Action Cycles leiten wir aus den datengestützten Beobachtungen konkrete Maßnahmen ab.“ Gerade die zunehmende Belastung von Studierenden ist ein Aspekt, den es ernst zu nehmen gilt. Sprenger betont: „Wir beobachten seit 2015, dass sich auch Faktoren wie die wahrgenommene Lebenszufriedenheit kontinuierlich verschlechtern. Das zeigt uns klare Handlungsfelder auf.“

Maßnahmenpaket Depressionsprävention

Dabei kann die TUK bei bereits etablierten Konzepten zur Gesundheitsförderung ansetzen. Auf Grundlage der Ergebnisse von 2018 hatte das SGM-umsetzende CampusPlus-Team unter anderem ein Maßnahmenpaket speziell für die Depressionsprävention geschnürt. Ein Bestandteil davon ist ein Depressionsfolder, der Informationen sowie Handlungsansätze zum Umgang mit einer depressiven Symptomatik liefert. Viele weitere Impulse sind aus dem Austausch mit Studierenden und Fachbereichsverantwortlichen entstanden – darunter einfache, aber effektive Maßnahmen zur Bewegungsförderung, wie beispielsweise eine Kampagne, die Studierende zum Treppensteigen motiviert (anstelle des Fahrstuhlfahrens). Studierende sind nicht nur Zielgruppe, sondern auch aktiv in die Gestaltung des SGM einbezogen, bringen ihre Ideen ein und entwickeln Präventionsmaßnahmen für ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen.

Die erste Stufe der Intervention stellt die Sensibilisierung der Universitätsangehörigen dar. Über Kommunikationskanäle wie Vortragsreihen erhalten Studierende sowie die gesamte Universitätsöffentlichkeit Einblicke in die Ergebnisse des Reports. Ebenso setzt sich CampusPlus mit den Verantwortlichen der einzelnen Fachbereiche zusammen, um den Diskurs anstoßen. „Allein die Tatsache, dass wir den Gesundheitsbericht unserem Senat vorstellen können, unterstreicht schon, wie sehr der Universität die Gesundheit ihrer Studierenden am Herzen liegt“, so Sprenger.

Details zu den Erhebungen

In den Gesundheitsbericht sind Daten von rund 1.000 Studierenden eingeflossen – dies entspricht über zehn Prozent der Studierendenschaft an der TUK (Fernstudierende nicht einbezogen). Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden lag bei 23,9 Jahren, der Frauenanteil bei 44,5 Prozent. Der zugrundeliegende Fragebogen deckt Angaben zur Demographie, zum Gesundheitszustand, zu wahrgenommenen Ressourcen und Anforderungen des Studiums sowie zu ausgewählten Gesundheits- und Risikoverhaltensweisen ab. Durchgeführt hat das Projekt, wie bereits 2018 und 2015, die Arbeitsgruppe „Prävention und psychosoziale Gesundheitsforschung“ um Dr. Dr. Burkhard Gusy von der FU Berlin in Kooperation mit der TUK. Somit verfügt die TUK mittlerweile über vergleichbare und standardisiert erhobene Daten aus drei Erhebungszeiträumen.

Das studentische Gesundheitsmanagement

Das studentische Gesundheitsmanagement (SGM) ist ein Modellprojekt, welches die TUK in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse (TK) umsetzt. Im Rahmen des SGMs entwickeln die Verantwortlichen seit 2015 Maßnahmen und Angebote, die Studierende in einer gesunden Lebensweise unterstützen und allgemein für das Thema Gesundheitsförderung sensibilisieren sollen. Beispiele im Bereich Bewegungsförderung beziehungsweise Stressmanagement sind die App „Game of TUK“, Yogakurse gegen Prüfungsstress oder der Hängemattenpark auf dem Campus. Für dieses Gesamtpaket ist die Kaiserslauterer Universität bereits mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem 2018 und 2020 mit dem Corporate Health Award, der zu den bedeutendsten Auszeichnungen in Deutschland im „Betrieblichen Gesundheitsmanagement“ zählt.

Titelfoto: Fitsum Admasu / unsplash