Implantologie: Berufseinsteiger besser vernetzen

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„Eine kostenlose Präsenzteilnahme für Studenten an unseren Fortbildungsveranstaltungen war in der Vergangenheit immer auch ein juristisches Problem. Über den Online-Kongress konnten wir diese Tür jetzt aufmachen“, erklärt Dr. Knut A. Grötz, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI), auf der Pressekonferenz während des DGI-Events, das komplett digital stattfand.

Ein Viertel der Teilnehmer Studierende

Die Studierenden nutzten diese offene Tür ausgiebig: Von den insgesamt mehr als 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren  gut ein Viertel Studierende, die an zwei Tagen Ende November die Gelegenheit nutzten, die 22 Vorträge unter dem Motto „Implantattherapie im Spannungsfeld Ästhetik – Funktion – Zahnerhalt“ von renommierten Referenten kostenlos vor dem Bildschirm verfolgen zu können.

„Es gab viele Fragen bezogen auf Fälle ihrer praktischen Ausbildung“

Zusätzlich gab es für die studentischen Teilnehmer*Innen noch Pausen-Sessions, moderiert von Mitgliedern der „Nexte Generation“, der Nachwuchsorganisation der DGI, in denen sie miteinander diskutieren, aber auch offen Fragen stellen konnten, ohne dies im großen Plenum tun zu müssen. Die Nexte Generation (NG) stellte sich hier als eine Gruppe von jungen Zahnärztinnen und Zahnärzten vor, die sowohl in der Praxis als auch in der Klinik implantologisch arbeiten und die sich dem Gebiet der Implantologie aus verschiedenen Bereichen genähert haben. Ursprünglich war die Möglichkeit zum persönlichen Treffen und Netzwerken auf dem Kongress geplant, mit dem virtuellen Raum habe man wenigstens auf diesem Wege den Studentinnen und Studenten ein Forum zur Verfügung stellen wollen.

Durchweg positives Feedback der Studentenschaft

Die Teilnehmerzahl an den Sitzungen in den Pausen war nicht sehr hoch. „Möglicherweise haben viele Studenten die Vorträge auch erst nach der Konferenz in der Mediathek angesehen“, sagt Prof. Dr. Tabea Flügge, Oralchirurgin an der Charité Berlin. Sie und ihre Kollegen von der NG freuten sich über die offene Diskussionsatmosphäre und die konkreten Fragen – nicht nur zu den Vorträgen.

„Es gab viele Fragen bezogen auf Fälle ihrer praktischen Ausbildung“, erklärt Samir Abou-Ayash, Implantologe am ZMK Bern. So nutzten die Studierenden die Möglichkeit, von außerhalb ihrer universitären Blase sozusagen eine zweite Meinung einzuholen. Paul Henn, Student in Köln und NG-Fachschaftsvertreter: „Das Feedback aus der Studentenschaft war durchweg positiv. Dieses Format mit der Möglichkeit jede Frage stellen zu können sollte unbedingt ausgebaut werden.“

Es wird für die meisten schwierig sein, eine Praxis zu finden, die es einem ermöglicht, unter Aufsicht implantologisch tätig zu sein.

Die Themen wechselten zwischen eher allgemeinen und speziellen Detail-Fragen: Ab welchem Alter kann man bei Jugendlichen implantieren? Wie erreicht man eine ausreichende Ästhetik im Frontzahnbereich? Sind Implantate im ästhetischen Bereich einer Brückenversorgung überlegen? Sind rein CAD/CAM-gefräste Restaurationen aus einem Block ohne Individualisierung geeignet, um Frontzähne zu ersetzen? Themen waren auch offene versus geschlossene Gestaltung oder eine höhere Pfeilerzahnverlustrate bei Wurzelkanal-behandelten Zähnen in Teleskop-Prothesen.

Fachwissen und Können mit Weiterbildungen ausbauen

Ein Ergebnis der Sitzungen: Sehr viele die Studentinnen und Studenten treibt die Frage um, wie sie zur Implantologie kommen, wie der beste Weg zur Implantologie ist. „Es gibt mittlerweile immer mehr Angebote, sich schon als Student mit der Implantologie anzufreunden. Die Nexte Generation ermöglicht es in Kooperation mit den Fachschaften interessierten Studenten Fortbildungen und Kongresse zu besuchen“, erklärt Dr. Vladimir Golubovic.

Sein Rat: „Dranbleiben! Es wird für die meisten schwierig sein, eine Praxis zu finden, die es einem ermöglicht, unter Aufsicht implantologisch tätig zu sein. Umso wichtiger ist es, sein eigenes Fachwissen und Können mit Weiterbildungen auszubauen und sich dann auch zu trauen, Gelerntes an geeigneten Einsteiger-Fällen umzusetzen. Auch hier stehen wir als Ansprechpartner gerne zur Seite, wenn es um Fallauswahl und Planung der OP geht.“

Hoher Frauenanteil

Auffällig: Während das Programm des DGI-Events weibliche Referenten vermissen ließ, war sowohl unter den Moderatoren als auch den Teilnehmern der „Studi-Zoom“-Meetings der Frauen-Anteil sehr hoch. Von den 338 studentischen Konferenz-Besuchern waren 209 Studentinnen.

Diese Sitzungen hatte die DGI eigens auf Wunsch der Studentenschaft eingerichtet, der von Fachschaftsvertretern bei einem Treffen 2019 an die DGI herangetragen worden war. Die Zusammenarbeit mit den Fachschaften und den Austausch mit dem zahnärztlichen Nachwuchs möchte die Gesellschaft in Zukunft weiter intensivieren.

Erneuter Anlauf für die Implant Wave

Dr. Dr. Anette Strunz, Pressesprecherin der DGI

Dazu hatte sich die DGI bereits für 2020 einiges vorgenommen. „Doch diese Pläne wurden von der Corona-Pandemie geschreddert“, sagt DGI-Pressesprecherin Dr. Anette Strunz. Zum Beispiel musste die ganztägige Veranstaltung „Start-up in die Implantologie mit der DGI“ im Rahmen des Dental Sommers am Timmendorfer Strand auf 2021 verschoben werden und die Implant Wave in Düsseldorf wurde ganz abgesagt. „Wir nehmen aber im nächsten Jahr nochmal Anlauf, und hoffen, dass die Veranstaltung dann stattfinden kann“, erklärt Strunz.

Außerdem plant die Nexte Generation eine größere Umfrage unter Studierenden, die unter anderem die Frage klären soll, wie (gut) sie sich im Studium auf die Implantologie vorbereitet fühlen, wie sie die implantologische Ausbildung an den Hochschulen beurteilt. „Wir sehen das derzeit sehr unterschiedlich gehandhabt anden Universitäten“, sagt Strunz. DGI-Präsident Grötz sieht es als eine Aufgabe der DGI an, Berufseinsteiger und Berufserfahrene im Bereich der Implantologie besser zu vernetzen. „Wir müssen eine Klammer bilden zwischen den Post-Graduierten und den Universitäten.“

Titelbild: Chris Montgomery - Unsplash