Wer sich auf Jobsuche befindet, für den sind die Soft Skills oft ein Buch mit sieben Siegeln. Teamfähig? Natürlich. Belastbar? Auch. Flexibel? Ebenso. Die Herausforderung besteht dann darin, sich von Mitbewerbern abzuheben, die sich alle einhellig für teamfähig, belastbar und flexibel erklären.
Aber auch für dich als Praxisbetreiber und Recruiter sind Soft Skills von hoher Bedeutung, zugleich aber schwer einzuschätzen. Kommunikatives Geschick ist im hektischen Praxisalltag mit viel Patientenkontakt ein Muss, Teamfähigkeit auch und umso mehr, je größer deine Praxis ist.
Das sagen die Zahlen
Kein Job kommt ohne Teamfähigkeit aus. Das ist ein Ergebnis des BAP Job-Navigators, der über 700000 inserierte Jobangebote im April 2020 betrachtet und ein Ranking der am häufigsten geforderten Soft Skills erstellt hat. 63,9 Prozent aller Inserate legen Wert auf Teamfähigkeit.
Zu den Fähigkeiten, die besonders im Gesundheitsbereich gesucht werden, zählen Flexibilität und Belastbarkeit. Insgesamt 30 Prozent der Jobangebote in dieser Berufsgruppe fordern dieses Soft Skill. Doch was genau bedeutet flexibel? Mitunter Nacht- und Schichtdienst, Projektwechsel oder wechselnde Arbeitszeiten und -orte.
Belastbarkeit steht an neunter Stelle im Gesamtranking und wird besonders häufig im Bereich Gesundheit, Medizin und Soziales (10,5 Prozent) verlangt. Langes Stehen in Operationssälen, Heben von Patienten insbesondere in der Pflege und kurzfristige Bereitschaftsdienste gehören in der Berufsgruppe zum Alltag.
Soft Skills im Einstellungsprozess
Im Vorstellungsgespräch sind geschickte Fragen das einzige Mittel, das dir zur Verfügung steht, um die Fähigkeiten des Bewerbers einschätzen zu können. Eine Möglichkeit bietet hier die STAR-Methode. Die Fragen folgen dabei immer demselben Muster:
Die Methode baut darauf, dass bisheriges Verhalten die beste Vorhersage für künftigen Erfolg ist. Mit ihr kannst du zum Beispiel um konkrete Beispiele für kommunikatives Geschick oder Teamfähigkeit bitten. Wichtig: Immer auch nach dem Ergebnis fragen. Das kann auch einfach nur beinhalten, dass die Bewerberin für die Zukunft etwas gelernt hat. Sich dessen bewusst zu sein, zeugt schon von Reflektionsvermögen.
Linktipps
- Mögliche Fragen auf Grundlage dieser Methode führt dieser Blogbeitrag des Personaldienstleisters Hays auf.
- Noch mehr Fragen findest du hier bei impulse.de.
- Elf "Verstecke" für wichtige Soft Skills gibt es hier.
Titelbild: Johanna Buguet on Unsplash