Teambuilding: 100 Tage beobachten – dann optimieren

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Praxis übernommen und mit einem bewährten Team am Start. Jetzt kann es richtig losgehen. Doch was gibt es zu beachten, wenn man als Übernehmer mit einem eingespielten Team durchstarten möchte?

Jedes Team verfügt über ein enormes Wissen und über gemeinsame Erfahrungen. Davon kannst du als neue Chefin oder neuer Chef profitieren. Die einmalige Chance besteht darin, dieses Wissen und diese Erfahrungen für die neue Praxis nutzbar zu machen. Denn das Team weiß an dieser Stelle mehr als du, und zwar in vielen Bereichen – zum Beispiel in puncto

  • bewährte Prozesse,
  • Zeiteinteilung,
  • individuelle Stärken,
  • Zusammenarbeit,
  • Patienten,
  • Praxisumfeld.

Die Zeit, die du hier investierst, bekommst du vielfach zurück

Nimm dir am besten gleich zu Beginn ausreichend Zeit, um dich mit den einzelnen Mitarbeitern und mit dem gesamten Team zusammenzusetzen. Alle Themen sollten einzeln und im Team besprochen werden, um ein möglichst vollständiges Bild von der Situation zu zeichnen. Wichtig ist, dass du sehr viel fragst. Dein Ziel sollte sein, herauszufinden, wie sich das Team organisiert, was gut gelungen ist, was verbesserungswürdig ist, welche Stärken jeder einbringen kann, welche von den anderen wahr genommen wurden.

Eine zweite Chance bekommst du für diese Interviews nicht, denn jetzt haben alle das Bedürfnis, mit dem neuen Chef/der neuen Chefin eine gute Zusammenarbeit aufzubauen. Die Zeit, die du hier investierst, bekommst du vielfach zurück. Und das Schöne ist, dass du dir zu Beginn auch diese Zeit nehmen kannst.

Wenn Prozesse unterschiedlich verstanden werden oder die Kommunikation nicht ausreicht, knallt es.

Arbeitsabläufe und Prozesse sind häufig Anlass für Konflikte. Wenn Prozesse unterschiedlich verstanden werden oder die Kommunikation nicht ausreicht, knallt es. Das beginnt beim Dienstplan und geht bis hin zur Vorstellung von einem attraktiven Wartezimmer.

So unterschiedlich Menschen sind, so viele verschiedene Ideen von optimalen Vorgehensweisen gibt es.

  • Versuche im Team einen Konsens darüber herzustellen, wie du mit den vielen Themen umgehen möchtest.
  • Vergib klare Aufgaben.
  • Teile die Bereiche auf und lass die Mitarbeiterinnen entscheiden, mit welchem Thema sie sich beschäftigen möchten.
  • Vergib ein Thema an eine oder an maximal zwei Personen. In einer Dreipersonengruppe ist der Abstimmungsaufwand um ein Vielfaches höher als bei zwei Personen.

Lass jeden ein Thema wählen und in der nächsten Teamsitzung den derzeitigen Ablauf oder Umgang damit vorstellen und die entsprechenden positiven Seiten und die Schwierigkeiten herausarbeiten. Vielleicht mag die Kollegin auch einen Verbesserungsvorschlag vorstellen? Falls nicht, dann erarbeitet ihn nach der Darstellung der Ist-Situation gemeinsam. Und dann probierst du das Vereinbarte entsprechend aus.

Nach vier Wochen solltest du checken, wie es klappt und verfeinerst weiter. Es kann sein, dass du immer wieder anpassen musst, denn auch die Rahmenbedingungen und die Erwartungen der Patienten ändern sich.

Das Team ernst nehmen und Ideen umsetzen lassen – so entsteht Vertrauen

Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass du schnell erfährst, wie zufrieden das Team in der Zusammenarbeit war und wo Verbesserungspotenziale zu finden sind. Unzufriedenheiten, die auf Abläufen oder Kommunikation basieren, kannst du so direkt begegnen. Und wenn das Team gleich sieht, dass es ernst genommen wird und die Anregungen aufgenommen und umgesetzt werden, dann entstehen Vertrauen und eine kooperative Atmosphäre.

Natürlich hast auch du Vorstellungen von den Abläufen in deiner Praxis. Die wichtigsten Dinge solltest du in die Diskussion einbringen. Lass dabei aber ausreichend Raum für dein Team. Wichtig ist, dass deine Mitarbeiterinnen sich ernst genommen fühlen und ihre Ideen umsetzen können. Beobachte dann die Ergebnisse. Vielleicht läuft alles rund und es ist nicht notwendig, etwas zu verändern? Wenn es holpert, hast du einen Anlass, etwas nochmals auf den Prüfstand zu stellen und zu verbessern. Dann platzierst du deine Vorstellungen.

Manchmal kündigt das ganze Team, wenn der Chef zu schnell zu viele Dinge ändert.

Alles neu machen ist nicht gleich alles richtig machen

Viele Starter möchten am liebsten alles neu machen. „Gleich richtig“ ist zwar ein wichtiger Gedanke, kann aber das Vertrauen zwischen dir und deinem Team nachhaltig schädigen. Zu sehr hängen Menschen an gewohnten Abläufen und Strukturen.

Manchmal kündigt das ganze Team, wenn der Chef zu schnell zu viele Dinge ändert. Plane daher in kleinen Schritten und achte darauf, dass du immer das ganze Team mitnimmst. Lieber dauert es ein bisschen länger, aber alle verstehen, worum es geht und tragen die Veränderung mit. Das erspart dir ein Hinterherlaufen und Kontrollieren.

Mit diesem Vorgehen setzt du die berühmte 100-Tage-Regel um: 100 Tage beobachten und dann langsam Veränderungen beginnen. Das entspricht den menschlichen Bedürfnissen nach Stabilität und Sicherheit und bereitet durch das entstandene Vertrauen auch den Rahmen für größere Entwicklungen.