Diversität in Teams: Last oder Bereicherung?

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Was ist eigentlich Diversität und wie setzt du sie in deiner Praxis um und ein?

Die Globalisierung, die Europäische Union, wirtschaftliche sowie politische Krisen haben unsere Gesellschaft verändert. Auch der Arbeitsmarkt wird von der kleiner gewordenen Welt beeinflusst und geprägt. Diverse Nationalitäten und bis zu vier Generationen können sich in einem Praxisteam wiederfinden. Praxisinhaber sowie Mitarbeiterinnen stellen sich tagtäglich den Herausforderungen, die ein diverses Team mit unterschiedlichen Nationalitäten, Hautfarben, Alter, Religionszugehörigkeit oder sexueller Orientierung mit sich bringt.

Dabei handelt es sich nicht bloß um die seit geraumer Zeit erforderlichen Angaben bei einer Stellenausschreibung (w/m/d), sondern insbesondere um die Zusammenführung unterschiedlicher Weltanschauungen, Überzeugungen, Philosophien, Werte, Charaktere und Arbeitsweisen.

Die Integration ins Team erfolgt häufig nach dem Motto „wird schon“.

Es ist eben doch nicht alles gleich

Diversität ist in der dentalen Arbeitswelt auf vielen Ebenen anzutreffen. Damit Unterschiede zur Bereicherung werden, ist die Akzeptanz des Andersseins ein erster Schritt. Ob die neue Angestellte eine deutsche Herkunftsfamilie hat, eine mit einem Migrationshintergrund oder es sich um eine regionale Zuwanderung aus einem anderen Bundesland handelt, spielt dabei keine Rolle. Bei Diversität handelt es sich um eine Prägung, die ihre Wahrnehmung und ihr Verhalten lenkt. Dies trifft auch auf alle übrigen Praxismitarbeiter und selbstverständlich auch auf den Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin zu.

Die Prägung der einzelnen Menschen ist nicht sofort erkennbar, denn in Einstellungsgesprächen wird immer noch zu wenig über Werte, Überzeugungen, Rollenverständnisse oder die individuellen Vorstellungen in Bezug auf die Führungsqualität der Praxisleistung gesprochen. In der Regel halten sich Einstellungsgespräche an der Oberfläche, es geht um persönliche Daten, Fakten in Bezug auf die Qualifikation, Zahlen und den ersten Eindruck. Ist der Bewerber sympathisch und wie fühlt sich die erste Begegnung mit dem potenziellen neuen Mitarbeiter an? Wenn die Kompetenzen stimmen und sich beide Parteien über den finanziellen Rahmen einigen, kommt es zur Einstellung und somit zur Integration eines Menschen, von dem die Praxisinhaberin und das Team ausgehen, dass sich diese an die Arbeits- und Handlungsweise der Praxis anpasst.

Ein Praxisleitfaden kann beim Einstieg helfen

Die Integration ins Team erfolgt häufig nach dem Motto „wird schon“. Nur selten erhalten Mitarbeiterinnen einen Praxisleitfaden, in dem die Praxisphilosphie, die Praxiswerte und Kommunikations- und Verhaltensvereinbarungen des Teams aufgeführt sind. Ein Praxisleitfaden kann neben der persönlichen Unterstützung und Einarbeitung dabei helfen, den Umgang miteinander zu vereinfachen. Wird es ein holpriger oder softer Einstieg ins Team? Ob die Integration der neuen Mitarbeiterin gelingt, zeigt sich in der Regel erst nach mehreren Monaten.

Eine Form des Umgangs mit Diversität ist die Assimilation

Bei der Assimilation geht die Praxis davon aus, dass sich der neue Mitarbeiter anpassen wird. Das kann im Falle einer hohen Übereinstimmung an gemeinsamen Werten, Vorstellungen und gemeinsamen Zielen stillschweigend und ohne Gefühl eines Verlustes oder einer Niederlage einhergehen. Es ist eine Strategie, um sich dem neuen Arbeitsumfeld anzupassen. Kommt es aufgrund unterschiedlicher Werte, Arbeitseinstellungen oder Arbeitspraktiken immer wieder zu Konflikten, kann der Versuch der Assimilation in der Flucht des Mitarbeiters münden. Erfolgt Assimilation als Folge eines andauernden Leidens, werden Chancen verschenkt. Denn durch die Aufgabe oder Unterdrückung eigener Werte und Bedürfnisse, welche häufig einem wirtschaftlichen Zwang zugerechnet wird, assimiliert sich der neue Mitarbeiter durch Zwang. Auf den ersten Blick mag diese stillschweigende Assimilation eine leichte Zusammenarbeit ermöglichen, tatsächlich wird der Mitarbeiter sein volles Potenzial in einer solchen Arbeitsatmosphäre nicht entfalten.

Die bedingungslose Anpassung schadet auf Dauer nicht nur der Mitarbeiterin, sondern auch der Praxis, weil der „frische Wind“ die Perspektive der Neuen unterdrückt wird und Potenzial, welches durch Näheres Kennen- und Schätzenlernen entfaltet und zum Nutzen aller eingesetzt werden könnte, nicht als Bereicherung, sondern als Gefahr definiert wird.

Umgang mit Diversität
Antonia Montesinos

Diversität als Teil der Praxisphilosophie

Andere Denk- und Arbeitsweisen zu betrachten und Synergien zu bündeln, stärkt nicht nur den Einzelnen, sondern das gesamte Team und somit die Praxis. Durch die Einbindung des Diversitätsgedanken in die Praxisphilosophie entstehen zusätzliche Ideen und Handlungsräume, die sich letztlich in den Umsatzzahlen der Praxis bemerkbar machen. Denn wenn du beispielsweise ein multinationales Team beschäftigst, das Ihren Patienten durch ihre Mehrsprachigkeit die Sicherheit einer besseren Verständigung ermöglicht, baut dies zusätzliches Vertrauen auf, welches insbesondere bei kostenpflichtigen Behandlungen zu schnelleren Entscheidungen führen kann. Wenn du ein altersgemischtes Team hast, profitieren die jungen Mitarbeiter vom Fachwissen der älteren Kolleginnen und umgekehrt profitieren ältere Kolleginnen von den frischen Ideen der jungen und den von ihnen als selbstverständlich empfundenen Umgang mit digitalen Prozessen.

Wissen führt zu mehr Akzeptanz

Diverse Teams haben in der Regel eine Schnittmenge, in der sich alle Teammitglieder wiederfinden. Die Schnittmenge der Gemeinsamkeiten zu definieren ist die Aufgabe einer Arbeitgeberin oder Teamtrainerin. Dabei spielt die Bedürfnisebene eine dominante Rolle. Denn auf der Bedürfnisebene können sich alle unvoreingenommen treffen. Selbst wenn das Ausmaß des Bedürfnisses unterschiedlich ausgeprägt sein mag, so kann jeder das Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Harmonie, Anerkennung, entspannt sein oder Sicherheit verstehen. Die Basis der Schnittmenge wird als Ausgangspunkt genutzt, um Diversität zu verstehen sowie Offenheit, Toleranz und Akzeptanz zu fördern.

Schnittmengen definieren
Antonia Montesinos

Diversitätsverständnis fördert den Dienstleistungsgedanken

Durch den aktiven Umgang mit Diversität wird eine zusätzliche Komponente oder Fähigkeit bei deinen Mitarbeiterinnen etabliert. Der offene Umgang mit unterschiedlichen Weltanschauen bereichert auch den Umgang mit Patienten. Wird etwa eine Sprachbarriere als lästig empfunden oder als Gelegenheit das eigene Kommunikationsverhalten zu schärfen, sei es durch den Erwerb von Begrüßungsfloskeln in einer Fremdsprache oder der Anwendung leichter Sprache. Wird das Alter eines Patienten als problematisch empfunden, weil Alter mit Langsamkeit und Nichtverstehen gleichgesetzt wird oder wird das Alter mit Wissen und einem anderen Lebens-Verständnisrhythmus verstanden.

Das Wissen und das Verständnis für die jeweils andere Lebenswelt unterstützt den Team- und Dienstleistungsgedanken sowie das professionelle Auftreten Ihrer Mitarbeiterinnen. Offenheit für Diversität schafft zusätzliche Sympathie, Anerkennung und entfaltet Vertrauen dadurch, dass Mitarbeiterinnen und Patienten sich gesehen und verstanden fühlen.

Titelbild: Gemma Chua-Tran - Unsplash