„Zahnheilkunde ist in Deutschland gut aufgestellt.“

Advertorial

Die Diskussion über die Zukunft der Zahnmedizin geht weiter: Vor einem Monat stellten wir den Meinungsbeitrag von Prof. Dr. Dr. Ralf J. Radlanski, Professor und Direktor der Abteilung Orale Struktur- und Entwicklungsbiologie an der Charité, vor. Darin stellte er infrage, dass eine von der ärztlichen Approbation getrennte zahnärztliche Approbation noch zeitgemäß sei.

Ihm widerspricht Prof. Dr. med. dent. Lothar Pröbster in einem Beitrag für unser Schwesterportal dzw - Die ZahnarztWoche. Er vertritt die Auffassung, "dass wir keinen Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde brauchen, der auf einem Humanmedizinstudium basiert".

Neun Jahre Ausbildungszeit?

Er bewertet die Frage vor allem mit Blick auf eingesetzte Ressourcen, also Ausbildungsjahre, und entsprechendem Ertrag, also der Qualität der Zahnmedizin. Würde man den Vorschlag von Prof. Radlanski folgen, so vergingen laut Prof. Pröbster neun Jahre, bis man zahnmedizinisch tätig werden darf. Zuzüglich zwei Jahren Vorbereitungszeit für die Niederlassung plus vier Jahren für alle, die Oralchirurg oder Kieferorthopäde werden wollen.

Damit ginge zugleich einer der großen Vorteile des Zahnmedizinstudiums verloren, nämlich dass die Absolventen "unmittelbar nach dem Staatsexamen zahnmedizinisch tätig werden können".

Ich denke, dass die Zahnmedizin in Deutschland das recht ordentlich macht.

Zweifelhafter Gesellschaftlicher Nutzen

Stünde diesem Aufwand geeigneter Ertrag gegenüber? Prof. Pröbster verneint dies, weil die Zahnheilkunde in Deutschland bereits gut aufgestellt sei - sowohl in der Versorgung wie in der Ausbildung.

Sein Fazit: "Ein Medizinstudium mit anschließender Facharztausbildung ZMK verbraucht unnötig Ressourcen bei zweifelhaftem gesamtgesellschaftlichem Nutzen."

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