Jedes Vorstellungsgespräch entscheidet über die weitere berufliche Zukunft und ist damit eine wichtige Weichenstellung. Vor allem für junge Menschen ist das belastend. In einer Umfrage mit mehr als 2.500 Studierenden aus Deutschland und Österreich hat sich gezeigt, dass in Sachen Vorbereitung noch Luft nach oben ist.
Der Talto Jobinterview-Check zeigt: Studierende haben vor allem Defizite was Selbstpräsentation, Stressfragen und Gehaltsverhandlungen betrifft. Nur jeder Achte fühlt sich laut der Umfrage „sehr gut“ auf das nächste Vorstellungsgespräch vorbereitet. Die meisten würden ihre Situation als „gut“ bezeichnen – während mehr als jeder Vierte sich „schlecht“ oder sogar „sehr schlecht“ vor einem Jobinterview fühlt.
Woher kommt diese Unsicherheit? Meist liegt das an der fehlenden Erfahrung – etwa mit den sogenannten Stressfragen, die Bewerber im Jobinterview bewusst aus der Reserve locken sollen (47 Prozent sehen Aufholbedarf) oder im Umgang mit Gehaltsverhandlungen (68 Prozent fühlen sich dabei unsicher). Und sogar bei der Selbstpräsentation fühlt sich nur ein Viertel (26 Prozent) souverän.
Fast alle sind auf der Suche nach mehr Informationen
Die Befragten sind gezielt auf der Suche nach wertvollen Informationen, um sich auf diese besondere Situation bestmöglich vorbereiten zu können. 96 Prozent möchten Tipps für Gehaltsverhandlungen, jeweils 92 Prozent hätten gerne Unterstützung bei der Selbstpräsentation oder dem richtigen Umgang mit Stressfragen und 79 Prozent würden sich auch Informationen zur richtigen Erstellung ihrer Bewerbungsunterlagen wünschen.
Erfahrung mit Vorstellungsgesprächen und dem Bewerbungsprozess gäbe es grundsätzlich mehr als genug: Neun von zehn hatten mindestens ein Jobinterview (89 Prozent), jeder Zweite (49 Prozent) sogar für einen studienrelevanten Job (also nicht einem typischen Minijob). Und auch die Digitalisierung im HR-Bereich geht mit großen Schritten voran: Fast die Hälfte (46 Prozent) der Befragten hatte bereits ein Online-Vorstellungsgespräch.
Studierende starten extrem früh ins Erwerbsleben
Die Zeiten, in denen Eltern das Studium finanzierten, sind vorbei. Wie die Umfrage zeigt,starten Studierende extrem früh ins Erwerbsleben. Selbst bei den Unter-20-Jährigen hatten bereits drei Viertel mindestens ein Bewerbungsgespräch und nur acht Prozent können noch keinerlei Berufserfahrung vorweisen. Die Mehrheit arbeitet in einem Nebenjob, der nicht unbedingt etwas mit dem eigenen Studium zu tun hat. Erst in der Altersgruppe ab 25 Jahren übernehmen studienrelevante Vollzeit-Jobs die Führung.
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