Studierende der Zahnmedizin am Rande der Belastbarkeit

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Das Studierendenparlament (StuPa) des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte (FVDZ) hat kürzlich mittels einer Umfrage ein flächendeckendes Meinungsbild rund um die Themen Zeitaufwand, Lerndruck und Stress im Zahnmedizin-Studium eingeholt. Das Ergebnis: Knapp die Hälfte der Teilnehmer gibt an, in den vergangenen Semestern mit dem Gedanken gespielt zu haben, das Studium aufgrund der massiven psychischen Belastung abzubrechen.

In der Online-Umfrage hat das StuPa dafür Studierende der Zahnmedizin aller deutschen Fakultäten gebeten, Aussagen zur Situation an ihren Universitätsstandorten sowie zur psychischen Belastung in ihrem Studium zu treffen und konkrete Lösungen vorzuschlagen. Teilgenommen haben 637 Studierende der 30 Universitätsstandorte in Deutschland.

Kein Privatleben mehr?

Bei der Umfrage konnten auch Kommentare eingereicht werden. Neben vielen Beiträgen zum Umgang der einzelnen Fakultäten mit der Corona-Pandemie – eine Corona-Infektion samt Quarantäne bedeutete für viele Studierende das Nichtbestehen des Kursus – wurde zudem besonders häufig der hohe Zeitaufwand für das Studium bemängelt. Von den Befragten gaben 84,5 Prozent an, neben dem Studium kaum noch Zeit für ihr Privatleben zu haben. Darüber hinaus wünschen sich 83,4 Prozent der Befragten eine studiengangspezifische psychologische Beratungsstelle, 92,3 Prozent eine Vermittlungsstelle zwischen Studierenden und Dozierenden.

Kommunikation lässt zu wünschen übrig

Die Erfahrungsberichte decken sich an vielen Stellen. Am häufigsten bemängelt wurde der respektlose und ruppige Umgang mit den Studierenden. Fast alle der mehr als 600 Kommentare thematisieren die Kommunikation seitens des Lehrpersonals. Sie wird von vielen Kommilitonen als hierarchisch, bloßstellend und fies geschildert.

In der Umfrage gaben 51,7 Prozent der Befragten an, schon einmal von einer Lehrperson angeschrien oder beleidigt worden zu sein. Nur 20,9 Prozent be­­zeichnen den Umgang der Lehrenden mit den Studierenden als respektvoll. Zudem befürchten die Studierenden, durch das Offenlegen der Situation oder geäußerte Kritik selbst benachteiligt zu werden.

Neutrale Vermittlungsstelle gewünscht

Zusätzlich zur deutlichen allgemeinen Unzufriedenheit kommen in der Umfrage auch ganz konkrete Probleme zur Sprache: So werden etwa an einigen Universitäten praktische Arbeiten nicht anonymisiert bewertet. Dies führt laut vieler Kommentare automatisch zu einer subjektiveren Bewertung – etwa durch Antipathien oder Sympathien der Dozenten für einzelne Studierende. Viele Studierende wünschen sich daher eine neutrale Vermittlungsstelle, die nicht in die unmittelbare Lehre eingebunden ist und notfalls unangemessenes Verhalten von Dozenten und Vorgesetzten sanktionieren kann.

Titelfoto: Stormseeker / unsplash