Die Psychologie der Unehrlichkeit

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Von der Schummelei bei der Steuererklärung bis zu großen Korruptionsskandalen – immer wieder lügen Menschen. Der Grundkonflikt jeder Lüge ist die Wahl, die man hat. Entweder ist man ehrlich und verzichtet auf Vorteile – oder man lügt, um beispielsweise mehr Geld, Macht oder Ruhm zu erlangen.

Mehr Männer als Frauen lügen

Warum Menschen lügen, hängt von persönlichen Faktoren und Umweltfaktoren ab. Um diese empirisch zu untersuchen, wurde in vielen publizierten Studien dieser Grundkonflikt in einfachen Experimenten nachgestellt.

Für eine Metaanalyse haben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und des Technion–Israel Institute of Technology die Daten von 565 Studien mit insgesamt 44.050 Probanden berücksichtigt. Insgesamt haben bei den untersuchten Experimenten 42 Prozent aller Männer und 38 Prozent aller Frauen gelogen. Außerdem haben jüngere Personen häufiger gelogen als ältere.

Unehrlichkeit hängt mit der Umwelt zusammen

Für die Metaanalyse wurden publizierte sowie noch nicht publizierte Studien aus der Psychologie und den Wirtschaftswissenschaften herangezogen. Diese Studien untersuchten das Ausmaß von Unehrlichkeit mithilfe von wenigen, aber sehr unterschiedlichen experimentellen Anordnungen. In einigen bezog sich Unehrlichkeit auf ein Zufallsergebnis.

In anderen Studien bezog sich Unehrlichkeit auf das Ausmaß der eigenen Fertigkeiten. Die Forscher konnten zeigen, dass solche strukturellen Unterschiede im Versuchsaufbau das Verhalten der Probanden beeinflussen und somit zu unterschiedlichen Ergebnissen über das Ausmaß der Unehrlichkeit führen. „Dies deutet darauf hin, dass Unehrlichkeit nicht einfach nur die Eigenschaft einer Person ist, sondern systematisch mit den Bedingungen der Umwelt zusammenspielt“, sagt Ralph Hertwig vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Titelbild: tswedensky auf Pixabay