Sportmedizin als Karrierechance?

Advertorial

„Bitte achten Sie während des Spiels auf den Puck“, schallt es aus dem Lautsprecher. Ein Sicherheitshinweis für die Fans, denn beim Eishockey kann es heftig zugehen. Dabei landet der Puck nicht immer im Tor, sondern auch schon mal im Gesicht eines Spielers. Wer Eishockeyprofi ist, muss also damit leben, sein Gebiss dem Sport zu opfern.

An dieser Stelle kommt der Sportzahnarzt ins Spiel. Die Sportzahnmedizin ist in Deutschland ein junges Fach. Sie beschäftigt sich nicht nur mit Traumatologie, sondern auch mit leistungsmindernden Störfaktoren wie versteckten Entzündungen oder falschem Biss. 2012 wurde die Deutsche Gesellschaft für Sportzahnmedizin (DGSZM) gegründet und 2016 als Verein eingetragen. Sie verfolgt das Ziel, Profi- und Breitensportler bundesweit zu versorgen, einheitliche und wissenschaftlich geprüfte Standards zu etablieren, Studien zu betreuen und vor allem, den Athleten zügig erfahrene Ansprechpartner zu vermitteln.

„Bis dato wurde das Thema in Europa und besonders in Deutschland stiefmütterlich behandelt. Aufgrund vieler neuer bewegungsphysiologischer Erkenntnisse werden Leistungssportler heute professioneller betreut. Gerade die Vereine wissen die modernen Möglichkeiten der Vorbeugung von Verletzungen und Leistungssteigerungen durch gesunde Zähne und ausbalanciertes Kauen zu schätzen“, erklärt Dr. Siegfried Marquardt, der im Vorstand der DGSZM für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

DGSZM-Curriculum
DGSZM

Beim DGSZM-Curriculum legen die Referenten Wert auf praktische Übungen und Wissenschaftstransfer.

Vom Scheitel bis zur Sohle

Beeinträchtigungen des Kauorgans wirken sich auf die sportliche Leistung aus. Ein enges interdisziplinäres Netzwerk von Internisten, Kardiologen, Orthopäden, Physiotherapeuten und Sportzahnärzten ist daher essenziell. „Studien haben gezeigt, dass die Mundgesundheit Einfluss auf die Konzentration und das Gleichgewicht des Sportlers hat. Fehlbelastungen des Kiefers können beispielsweise muskuläre Irritationen im Nacken-, Rücken- und Hüftbereich erzeugen“, erläutert Marquardt, „dadurch erhöht sich die Verletzungsanfälligkeit.“

Die DGSZM kooperiert mit Olympiastützpunkten sowie Universitäten und unterhält drei sportmedizinische Institute in Leipzig, Nürnberg und Tegernsee, an denen Leistungstests und Bewegungsanalysen durchgeführt werden. „Wir haben ein Netzwerkportal geschaffen, auf das jedes Mitglied zugreifen kann. Beispielsweise gibt es eine enge Kooperation mit Sportzahnaerzte.de, die Förderer und Service-Partner der Deutschen Sporthilfe sind. Zurzeit arbeiten wir an einem Journal für Sportzahnmedizin, um Mitgliedern die aktuelle Literatur zugänglich zu machen“, informiert der Zahnmediziner.

Mundgesundheit und Leistung

76 Prozent der Profisportler leiden an Zahnfleischentzündungen und 55 Prozent an Karies. Es steht also nicht allzu gut um die Zahngesundheit bei Sportlern. Entzündungen haben einen direkten Einfluss auf den Stoffwechsel und Säure-Basen-Haushalt. Ist ein Sportler übersäuert, hat dies negative Auswirkungen auf die Muskulatur und die Performance.

Blick in die digitale Glaskugel

Digitale, konnektive Verfahren spielen auch in der Sportzahnmedizin eine immer größere Rolle. Bewegungsanalysen laufen heute schon überwiegend digital ab. Modifizierte Performanceschienen, je nach Disziplin in unterschiedlichen Ausführungen, sind aus dem Profisport nicht wegzudenken. Marquardt ist sich sicher: „Der intraorale Scan ist die Herausforderung der Zukunft. Im digitalen Workflow werden Schienen zukünftig vom Scanner bis zur CAD/CAMFräsung individuell gefertigt.“ Dies habe den Vorteil, dass eine Neuherstellung bei Bruch oder Verlust unkompliziert und kostengünstig sei. Der Blick in die Glaskugel verrät, dass es zukünftig möglich sein wird, Sportschienen mit Chips auszustatten, die exakte Daten über die Leistungsparameter des Sportlers erfassen. Der Sportzahnmediziner erklärt: „Über den Speichel können zahlreiche wichtige Stoffwechselinformationen gesammelt werden.“

Sportmedizin als Karrierechance?

Sportmedizin bietet viele Perspektiven. Aufgrund der interdisziplinären und ganzheitlichen Ausrichtung ist sie facettenreich. „Existenzgründer brauchen neue Themen und Patienten. Und der Bedarf an Sportzahnärzten wächst stetig“, so Marquardt. Durch gezielte Fortbildungsangebote möchte die Gesellschaft Zahnärzten die Möglichkeit geben, ihr Wissen zu spezifizieren. Die DGSZM bietet gemeinsam mit der Akademie Praxis und Wissenschaft (APW) ein Curriculum Sportzahnmedizin an. Nach erfolgreicher Teilnahme und Abschlussprüfung verleiht die Gesellschaft dem Teilnehmer den Titel „Teamzahnarzt“. In zusätzlichen Continuumkursen können Interessenten sportzahnmedizinische Grundlagen erlernen und vertiefen.