Praxisgestaltung: "Früh mit der Ideenfindung anfangen"

Advertorial

Kathrin Geilert, Fachplanerin des Praxisbauspezialisten der Geilert GmbH aus Leisnig erzählt aus ihrem Kundenalltag und berichtet von der Praxisgestaltung mit ganz besonderen Ideen.

dentalMotion: Frau Geilert, kommt es oft vor, dass sich Zahnärzte spezielle Themen für das Design ihrer Praxis wünschen?

Kathrin Geilert: Im Prinzip schon. Jedoch ist das im privaten Wohnbereich intensiver, da werden oft komplette Häuser nach bestimmten Vorlieben eingerichtet. Sei es zum Beispiel im lebensfrohen afrikanischen Stil oder zurückhaltendem japanischen Stil. In der Praxiseinrichtung gibt es das weniger, das ist ja auch nicht das Ziel, denn es müssen sich neben dem Arzt die Patienten und alle Mitarbeiter wohl fühlen. Natürlich soll vor allem eine neu gegründete oder übernommene Praxis die Persönlichkeit des Behandlers wiederspiegeln. Die wenigsten Kunden kommen mit einer klaren Wunschvorstellung, solche Ideen erarbeiten wir im Gespräch, das wir gut vorbereiten und intensiv führen.

Natürlich soll vor allem eine neu gegründete oder übernommene Praxis die Persönlichkeit des Behandlers wiederspiegeln.

dM: Im ersten Beratungsgespräch zwischen Ihnen und dem Arzt?

KG: Ja, genau. Denn was wir nicht wollen, sind uniforme Entwürfe. Es geht darum, personalisierte Praxen zu kreieren. Dafür müssen wir herausarbeiten, was die Ärzte inspiriert, was sie fasziniert. Dieses Wissen fließt später in das Praxis-Design ein. Oft nur punktuell und dennoch bewusst. Es geht darum, Themen und Ideen zu finden, an denen man gemeinsam arbeiten kann, dann fällt auch den Ärzten die Farb- oder Materialwahl leichter. Sie verstehen, warum eine bestimmte Wand farbig werden soll und man fragt sich nicht, welcher Rot-Ton gemeint ist. Denn normalerweise hat jeder einen anderen Rot-Ton im Kopf. Wenn zum Beispiel eine Wand in dem Rot definiert und gestrichten wird, was zur Abendstimmung am Meer passt, ist alles klar. So wird über ein Lebensthema die Farbe und das Design transportiert. Eben nicht über eine gerade moderne Farbe.

Als Ansprache für die oft jungen Patienten wurde zum Beispiel eine auffällige Fototapete mit Wellenoptik für den Wartebereich gewählt.

Als Ansprache für die oft jungen Patienten wurde eine auffällige Fototapete mit Wellenoptik für den Wartebereich gewählt.

dM: Haben Sie Beispiele besonderer Themen die in Ihren Praxisprojekten umgesetzt wurden?

KG: Eine Zahnärztin, die mit ihrem Mann zusammen eine Praxis gegründet hat, erzählte uns, dass ihr Mann leidenschaftlicher Surfer ist und sie jeden Urlaub am Meer verbringen. Da war schnell klar, dass das Thema Wasser eine wichtige Rolle im Designkonzept spielen wird. Als Ansprache für die oft jungen Patienten wurde zum Beispiel eine auffällige Fototapete mit Wellenoptik für den Wartebereich gewählt. Bei solchen thematischen Umsetzungen geht es auch immer darum, Themen geschickt zu abstrahieren. Wir haben hier also keinen Surfer im Fokus, sondern die Welle als Basis des Surfens. Die Welle in ihrer Form und mit den unterschiedlichen Blautönen, die das Meer bietet, konnten wir viel nutzen. So sind die Stühle im Wartebereich dunkelblau, auch ein Ton, der sich in der Tapete findet, die komplette Team-Bekleidung ist in einem helleren Blau gehalten, das spiegelt die Vielfältigkeit der Farbgebung im Meer wider. Der Tresen adaptiert die runde Form einer Welle. In der zweiten Umbauphase wurden dann noch die Meeresfotos hinter dem Spritzschutz in Glas angebracht, am Ende war das gesamte CI dem „Meeresblau“ angeglichen.

Am Ende war das gesamte CI dem „Meeresblau“ angeglichen.

Am Ende war das gesamte CI dem „Meeresblau“ angeglichen.

dM: Also kann gekonnte Abstraktion ein Thema für alle zugänglich machen?

KG: Ja, absolut, es kommt auf die Intensität in der Gestaltung an. Wir hatten zum Beispiel eine Praxis in Berlin, die ganz im Sinne des afrikanischen Kontinents gestaltet wurde. Das Thema wurde konsequent im Design umgesetzt. Jedes Zimmer zeigte eine andere Seite von Afrika, da gab es die Savanne, Strand, Wüstensand und wilde Tiere usw. Solch eine starke Ausprägung ist aber selten. Vor kurzem haben wir eine weitere Praxis mit diesem Thema eingerichtet. Die Ärztin hat lange in Südafrika gelebt und wollte ein Stück davon in ihre Praxis mitnehmen. Also wurde ein eher dunkler Holzton ausgesucht, besonders intensive und fröhliche Farben definiert und verschiedene Designelemente aus dem privaten Fundus spiegeln das südafrikanische Lebensgefühl wieder. Nicht zu stark, aber doch so, dass Südafrika immer mitschwingt im Praxisgeschehen, ohne das Design zu dominieren.

dM: Wie finden Sie persönlich solche thematischen Umsetzungen?

KG: Sehr gut. Wir erfragen solche Details und Vorlieben ganz konkret und dieses Wissen über unsere Kunden fließt später in die Designvorschläge mit ein. Das gibt uns auch ein Stück Sicherheit in unserer Planung, denn dann ist die gewünschte Farbpalette meist schon klar und auch das Holz oder die Materialien orientieren sich am jeweiligen Thema. Wichtig ist, dass die Ärzte offen dafür sind, sich inspirieren lassen im Gespräch. Vor kurzem kamen wir im Beratungsgespräch aus dem Nachnamen des Arztes zum Thema Wald, und da die neue Praxis mitten im Zentrum war, war die Thematik auch ein schöner Kontrast. So entwickeln sich Ideen und wenn man das gemeinsam fortführt, fühlen sich Kunden verstanden, sie bringen ihre Persönlichkeit in die Planung ein, das ist vielen Ärzten wichtig.

dM: Wie intensiv kann ein Thema Einzug halten in die Eckpunkte einer Gestaltung?

KG: Das kommt auf den Typ Mensch an und auf die Wichtigkeit des gewählten Themas. Oft wird ein Thema punktuell aufgegriffen, also über die Materialwahl oder Farb- und Bildeffekte. Hat ein Thema aber einen starken emotionalen Einfluss auf den Arzt, dann kann die Gestaltung im Kleinen wie auch im Großen sichtbar sein. Für mich als Beraterin ist das Ausbalancieren solcher Wünsche mit dem Ziel der Langfristigkeit wichtig. Alle sollen sich langfristig in der Praxis wohlfühlen und dafür braucht es ein Design, an dem man sich nicht schnell „sattsieht“. Ist zum Beispiel jemand ein begeisterter Skifahrer, heißt das nicht, die Praxis muss einem Alpen-Chalet gleichen, sondern es kann über ausgewähltes Alt-Holz, Möbel und Bilder einen Chalet-Charakter ausstrahlen, ohne dass man sich wie in einer Skihütte fühlt. Aus der Thematik heraus entwickelt sich das Farb- und Motivkonzept, wie das im Detail umgesetzt wird, hängt immer von unseren Kunden und ihren Wünschen ab.

Es gibt kein vorgefertigtes Gesamtkonzept, dass wir jeder Praxis, die wir bauen oder umbauen „drüberstülpen“, sondern jede Praxis und jeder Arzt wird individuell behandelt.

dM: Wie weit kann so ein thematisches Konzept reichen?

KG: Im Prinzip kann sie jedes Detail beeinflussen. Die neu gewählte Farbe kann zum Re-Design des Logos führen, zu neuer Mitarbeiterkleidung, einem frischen Webseitenauftritt oder Farben der Behandlungsmöbel. Außerdem kann man so das Thema Datenschutz etwas freundlicher realisieren. Räume wie das EKG oder der Sono-Raum sollen ja vor den Patienten nicht mehr so betitelt werden, also nimmt man oft Zahlen oder Farben. Beides ist eher langweilig. Ruft man dagegen „Herr Meier, kommen Sie bitte in den „Kilimandscharo“ oder die „Savanne“ oder für Kinder zur „Giraffe“, vermittelt das gleich eine ganz andere Atmosphäre. Und das geht nicht nur beim Thema Afrika. Zu fast jedem Praxisthema lässt sich etwas Ähnliches realisieren. Allerdings erfordert das gesamte Konzept eine nachhaltige und gut durchdachte Planung, um ein harmonisches und positives Ergebnis für alle zu realisieren. Alles ist möglich, das ist das Schöne an unserem Job. Es gibt kein vorgefertigtes Gesamtkonzept, dass wir jeder Praxis, die wir bauen oder umbauen „drüberstülpen“, sondern jede Praxis und jeder Arzt wird individuell behandelt. Darauf sollten Ärzte immer achten, wenn Sie Designer oder Spezialisten mit ins Boot holen, dass nichts pauschalisiert wird und immer das persönliche Gespräch im Vordergrund steht. Im Prinzip kann sie jedes Detail beeinflussen.

dM: Woher weiß ein Arzt bei einem Beratungsgespräch, dass er gut aufgehoben ist?

KG: Das ist natürlich schwierig, das Bauchgefühl ist wie immer ganz wichtig und ob die persönlichen Ideen ihren Weg in die Vorschläge finden. Natürlich ist auch ein Praxisspezialist „nur“ ein Mensch und hat selbst Vorlieben, aber wie es so schön heißt, „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“, es muss nicht mir oder meinem Team gefallen, sondern ausschließlich dem Kunden. Denn die Ärzte müssen in der neuen Praxis ihren Lebensunterhalt verdienen. Wenn sie am Morgen die Praxis aufsperren und mit einem guten Gefühl eintreten, haben wir einen guten Job gemacht.

dM: Wenn ein Zahnarzt eine thematische Idee im Kopf hat, was empfehlen Sie hier?

KG: Auf jeden Fall die Ideen sammeln und mit Hilfe von Online-Plattformen oder Zeitschriften möglichst viele Visualisierungen finden und damit zur Beratung gehen. Wer uns oder einem anderen Praxisexperten von Anfang an die Richtung zeigen kann, die in der neuen Praxis realisiert werden soll. Bei thematischen Umsetzungen empfiehlt es sich außerdem frühzeitig mit der Ideenfindung anzufangen, entweder wird das persönliche Interesse an diesem „Thema“ nach einigen Monaten weniger oder es gewinnt erst richtig an Bedeutung und die Sicherheit der Umsetzung ist größer, das hilft auch uns als Praxisexperten bei der Umsetzung.

Alle Fotos: Geilert