Abschalten, bevor es zur Notabschaltung kommt

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Das Hamsterrad dreht sich tagein, tagaus. Die Aufgaben, die neben der Patientenbehandlung anfallen, nehmen kein Ende, das Personal und die Kollegen fordern deine Aufmerksamkeit – und du? Du willst einfach nur die Augen schließen, durchatmen, nichts sehen und nichts hören. Du sehnst dich danach, abzuschalten, nicht mehr verbunden zu sein mit dem System, das dich täglich in die Pedale des Hamsterrades treten lässt und deine Kraft verschleißt.

Bereits 2019 erfasste die AOK durchschnittlich 5,9 Arbeitsunfähigkeitsfälle je 1000 Mitglieder aufgrund der Diagnose Burnout. Tendenz seither steigend. Ebenso steigen die Erkrankungen aufgrund einer diagnostizierten Depression. Prävention erscheint angesichts dieser Entwicklung dringend erforderlich. Die Chronobiologie verweist auf den Bio-Rhythmus eines Menschen, der demnach drei Rhythmen, dem körperlichen, emotionalen und geistigen Rhythmus unterworfen ist.

Pausen machen oder Routinearbeiten planen

10 Uhr, 14 Uhr, 18 Uhr: Die drei Rhythmen verlaufen in unterschiedlichen Wellen und wirken sich auf das Wohlbefinden des Einzelnen aus. Die Chronobiologie definiert sie als „Tiefpunktzeiten“. Mit diesem Wissen kannst du also bereits deinen Tagesplan strukturieren. Plane konsequent zu diesen Zeiten Pausen ein. Als Behandler hast du es in der Hand, beispielsweise für das gesamte Team eine Kurzzeitpause von fünfzehn Minuten einzuplanen, die es euch erlaubt, zusammen zu kommen, um bei einer Tasse Kaffee oder Tee gemeinsam durchzuatmen.

Sollte eine Pause nicht möglich sein, überlege, welche Art von Behandlungen du zu diesen Zeiten durchführen möchtest oder welche Aufgaben deine Mitarbeiter zu diesen Zeiten am besten erledigen können. Es sollten Arbeiten sein, die routiniert ausgeführt werden können; sozusagen Aufgaben, die ihr im „Schlaf“ erledigen könnt. Dies schont deine Ressourcen, die du für den Rest des Tages noch brauchst.

Ruhe, Wasser und Verzicht auf Social Media

Um Abschalten zu können, ist es erforderlich, bestimmte Verhaltensweisen zu trainieren. Eine davon wäre, konsequent Reize zu reduzieren. Daher sollte an Orten, an denen eine Pause eingelegt wird, kein Lärm herrschen. Sicher kennst du das Zitat „in der Ruhe liegt die Kraft“ – und so ist es auch, denn Ruhe ist eine Quelle der Erholung, die dir den Kick gibt, den du brauchst, um anschließend weiterzumachen. Nimm Flüssigkeit (Wasser) auf und stärke dich etwa mit einem kleinen Snack (Obst, Nüsse, Gemüsesticks). Versorge deinen Körper mit gehaltvoller Kost anstatt mir zucker- und kalorienhaltigem Naschwerk. Der Verzicht auf Social-Media-Angebote während der Pausen trägt zusätzlich zur Eindämmung von Reizen bei.

Abschalten erfordert Disziplin

Wenn du wirklich abschalten und dir Erholung gönnen möchtest, dann sprich während der Pause auf gar keinen Fall über die Arbeit oder von Kollegen und Mitarbeitern, über die du dich geärgert hast – oder die aus deiner Perspektive etwas falsch gemacht haben. Dazu sind persönliche Gespräche nämlich besser geeignet als der Pausenraum, der der körperlichen, emotionalen und mentalen Erholung dienen soll.

Struktur schafft Entspannung

Durch die Strukturierung der Arbeitsprozesse trägst du zusätzlich zur Transparenz und Klarheit von Arbeitsabläufen bei. Diese Ordnung vereinfacht allen Beteiligten das Arbeiten und führt dazu, dass Arbeitsabläufe effizienter und entspannter durchgeführt werden, da jeder weiß, was gemacht werden muss und wofür man zuständig ist. Darüber hinaus sollte die Kunst der Priorisierung Einzug in deinen und den Arbeitsalltag deiner Mitarbeiter halten. Was ist wichtig und dringlich und muss sofort erledigt werden? Was ist wichtig, aber nicht so dringlich – und kann folglich im Laufe des Tages oder der Woche terminiert werden? Was ist dringlich jedoch nicht so wichtig, dass es nicht von dir persönlich erledigt werden muss und kann daher an einen kompetenten Kollegen oder Mitarbeiter delegiert werden?

Visualisierung hilft

Notiere all die kleinen und großen Aufgaben sowie Zwischentätigkeiten, die du über den Tag verteilt erledigst und frage dich, ob diese Aufgaben tatsächlich von dir zu genau diesem Zeitpunkt erledigt werden müssen. Prüfe digitale Optionen, die dir und deinem Team das Arbeitsleben erleichtern. Verschafft euch Zeit, um auf eure individuellen Belastungsgrenzen zu achten und Raum für soziale Kontakte zu ermöglichen – denn soziale Kontakte tragen zur emotionalen Entlastung sowie Bindung innerhalb eines Teams bei.

Betriebliche Gesundheitsförderung

Wenn du auf Prävention setzt, kannst du im Zuge des betrieblichen Gesundheitsmanagements einiges für den Arbeits- und Gesundheitsschutz in deiner Praxis unternehmen. Du könntest zum Beispiel eine „bewegte Pause“ oder andere Stressbewältigungsverfahren im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung in die Praxiskultur integrieren. Einige Verfahren können auch innerhalb der Praxis als Einzelmaßnahme in der Pause oder als Teamerlebnis stattfinden, darunter etwa:

  • Autogenes Training
  • Progressive Muskelentspannung
  • Tai-Chi
  • Qigong
  • Massage (beispielsweise ein Massagestuhl mit Licht und Klangentspannung)
  • Aromatherapie
  • Yoga oder Pilates
  • Meditation

Um dich selbst und deine Mitarbeiter vor der Notabschaltung zu retten, sind Präventionsmaßnahmen Instrumente, die nicht nur der betrieblichen Gesundheitsförderung, sondern auch dem sozialen Miteinander und der Gemeinschaft dienen. Die Investition in Präventionsmaßnahmen lohnt sich, da ausgeglichene Mitarbeiter seltener krank werden und zur Stabilität des Arbeitsalltages sowie des Teamgefühls beitragen.

Präventionsmaßnahmen für den Praxisalltag

  • Strukturierte Arbeits- und Prozessabläufe
  • Mehrere Pausen planen
  • Ruhe (Stille) gewährleisten
  • Energiezufuhr durch gesunde Snacks
  • Entspannungs-/Ausgleichsübungen

Erinnerungsanker: Die Belastbarkeit einer Person ist unterschiedlich, jedoch auf jeden Fall endlich.

Titelfoto: Benjamin Child / unsplash