Wie dein Team durch Lauftherapie Stress abbaut

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Der Coach und Lauftherapeut Frank Wooßmann setzt das Laufen für die Teamentwicklung und zur Konfliktbewältigung ein. Im Interview mit dentalMotion schildert er seinen Werdegang und seine Coaching-Philosophie.

dentalMotion: Wie haben Sie das Laufen für sich selbst und ihre Arbeit entdeckt?

Frank Wooßmann: Eigentlich durch Zufall. Ich habe 2008 aus gesundheitlichen Gründen mit dem Laufen angefangen. Und es hat bei mir nicht nur körperlich etwas verändert, sondern auch geistig. Nach dem Laufen ging es mir immer gut, so habe ich es auch für mich genutzt, wenn es mir schlecht ging. Je länger ich gelaufen bin und je länger die Strecken wurden, desto mehr habe ich mich auch gedanklich mit diesen Effekten beschäftigt, mit dem Stressabbau durch Laufen und allem was dazugehört.

Frank Wooßmann ist zertifizierter Coach, Hochschulzertifizierter Lauftherapeut und Mediator.

Frank Wooßmann ist vom deutschen Verband für Coaching und Training zertifizierter Coach, Hochschulzertifizierter Lauftherapeut (HAWK Hildesheim) und Mediator. Seine Ansätze stammen aus dem NLP und der systemischen Sichtweise. Seine persönliche Haltung als Coach und seine mentalen Fähigkeiten hat er allesamt an sich selbst getestet und in diversen Grenzerfahrungen als Ultraläufer erlebt. www.woossmann-beratung.de

Und durch diese positiven Erfahrungen bei sich selbst, sind Sie dazu gekommen, das Laufen in Ihre Arbeit als Coach mit einzubeziehen?

Genau. Darüber bin ich dann erst einmal zur Lauftherapieausbildung gekommen, wo ich mich weiter damit auseinandergesetzt habe. In diesem Kurs ging es eigentlich um etwas Anderes, nämlich darum, wie sich das Laufen auf psychisch Kranke, vor allem depressive Menschen auswirkt. Ich musste dann während dieser Ausbildung eine Gruppe von Menschen beim Laufen begleiten und deren Veränderungen wissenschaftlich dokumentieren. Als ich gesehen habe, was man damit erreichen kann… Ich dachte, ich bin doch nur ein bisschen mit den Teilnehmern gelaufen und das hatte schon einen so großen Effekt, das Stimmungsbild hatte sich bei allen verbessert. Was für ein Potential hätte es dann, wenn man das auf „gesunde“ Menschen überträgt.

Der große Unterschied zwischen „normalem“ Laufen und der Therapie liegt darin, dass es keinen Leistungsdruck gibt.

Was unterscheidet denn die Lauftherapie von dem normalen Laufen? Theoretisch könnte jeder einfach loslaufen und ihm würde es besser gehen…

Vielleicht! Bei der Lauftherapie hat man als erstes den Vorteil des Gruppeneffekts. Vielen fällt es leichter, etwas in einer Gruppe zu tun, wofür man den inneren Schweinehund überwinden muss. Man kann sich austauschen, findet Gemeinsamkeiten und bestärkt sich gegenseitig. Der große Unterschied zwischen „normalem“ Laufen und der Therapie liegt darin, dass es keinen Leistungsdruck gibt. Wenn ich irgendwo zu einem Lauftreff gehe, dann wird oft nach Entfernungen und Schnelligkeit gefragt, man definiert sich über die Leistung. Leistung hat in der Lauftherapie aber Hausverbot, wir bewegen uns, um der Bewegung willen. Außerdem wollen wir uns beim Laufen unterhalten, wenn das nicht klappt, sind wir zu schnell.

Auch wenn Leistung nicht zählt, gibt es dennoch unterschiedliche Level bei den Läufern, wir wirkt sich das bei Ihren Trainings aus?

Grundsätzlich profitiert der Kurs davon. Wir haben immer Leistungsunterschiede und mir ist dabei sehr wichtig, dass die Teilnehmer sich dadurch gegenseitig mitnehmen, dadurch entsteht auch eine Gruppendynamik. Ich habe es schon in einem meiner Teamkurse erlebt, dass z.B. die Auszubildende sehr fit und sportlich ist und dann auf der anderen Seite langjährige Mitarbeiter dabei sind, die sogar übergewichtig sind und nie wirklich Sport getrieben haben. Aber wir finden immer einen Weg, dass die Gruppe zusammenbleibt, jeder mithalten kann und sich keiner überfordert fühlt.

Sie bieten Ihre Lauftrainings also auch gezielt für Teams an, für wen eignet sich das?

Grundsätzlich eignet sich das für jedes Team, egal ob jung, alt, neu gegründetes oder alt-eingesessenes Team. Natürlich kann man nicht sagen, dass es eine Lösung gibt, die für alle passt. Ich stelle mich immer entsprechend auf meine Teilnehmer und deren Bedürfnisse ein. Meist ist es kein reines Lauftraining, hier verfolge ich im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung einen ganzheitlichen Ansatz. Ich greife auf ein großes Netzwerk zurück, z.B. Physiotherapeuten oder Ernährungsberater, mit denen wir weitere Aspekte beleuchten können und so eine optimale Betreuung gewährleisten. So können Teams einfach etwas für ihre Gesundheit tun und Stress vorbeugen. Aber häufig mache ich Teamentwicklungsmaßnahmen und lasse auch da das Laufen zur Konfliktbewältigung einfließen.

Wie kann man mit Laufen Teamkonflikte lösen?

Das ist natürlich nicht nur mit Laufen zu bewältigen. Ich lasse mein ganzes Wissen als Coach und Mediator einfließen. Im NLP sagt man, dass Probleme nie auf der Ebene gelöst werden können, auf der sie entstehen. Von daher macht es bei Konflikten erst einmal Sinn, die Ebenen zu wechseln. Da werden uns zwar die gleichen Probleme begegnen aber anders. Wir durchleben innerhalb der Trainings praktisch die verschiedenen Phasen einer Teamentwicklung, mit verschiedenen Kommunikationsübungen auf der sprachlichen Ebene, aber auch durch das Laufen auf der körperlichen Ebene.

Warum ist es so wichtig, die Ebenen zu wechseln?

Es ist erfahrungsgemäß leichter, wenn man sich physisch und psychisch erst einmal in ein anderes Setting begibt. Bevor ich mir z.B. ein Problem anschaue, stelle ich erst die Frage, was gut läuft. Ich gehe mehr auf die Wahrnehmung ein und versuche durch Rollenspiele dafür zu sensibilisieren. Wenn ich die Teilnehmer frage, was sie gesehen haben, dann schildern sie häufig schon Interpretationen von Handlungen. Und das ist ja das, was bei der Arbeit genauso passiert und zu den Konflikten führt.

Wenn wir also das ganze Team aus der Konfliktzone Praxis rausnehmen und die Ebene verändern, indem wir gemeinsam Laufen gehen, bekommt es eine ganz andere Gruppendynamik. Psychische Probleme werden auf die körperliche Ebene verlagert. Die Auszubildende, die sonst in der Praxis von allen lernt, ist vielleicht die sportlichste und führt auf dieser anderen Ebene das Team an. Das sind spannende Prozesse, die da in Gang gesetzt werden, die für alle ein echter Gewinn sind.

Außerdem macht es Spaß sich zu bewegen, das entspricht ja einfach dem menschlichen Naturell. Ich habe das Gefühl, einem wird der Bewegungsdrang aberzogen. Erst lernen wir Sprechen und Laufen und dann Stillsitzen und Schweigen. Das macht Etwas mit uns. Wir wollen uns aber mitteilen und uns bewegen und da dürfen wir das.