Mission is possible: Die erfolgreiche Übernahme eines bestehenden Teams

Advertorial

Der Entschluss, in die Freiberuflichkeit zu gehen und eine eigene Praxis zu gründen bzw. eine Praxis zu übernehmen, bringt viele Herausforderungen mit sich. Eine davon kann die Gewinnung der Herzen der Mitarbeiter sein, die deine Vorgängerin dir mit der Praxisübergabe hinterlassen hat.

In der Regel haben Behandler, die eine Praxis samt Praxispersonal übernehmen, bereits einige Jahre oder zumindest ein Jahr mit dem „Altbehandler“ und dem Team zusammengearbeitet. Dann folgt der Tag X. Der bisherige Praxisinhaber übergibt die Praxis an den neuen Inhaber oder an die neue Praxisinhaberin und zieht sich aus der Praxis und dem Team zurück. Wenn du das Team behalten und Einwände wie „das hat der Dr. soundso aber ganz anders gemacht“, vermeiden willst, ist es an der Zeit, den Kulturwandel zu planen und diesen Schritt für Schritt umzusetzen.

Die Veränderung der Praxiskultur braucht Zeit

Die Übernahme einer Praxis wird detailliert geplant und vorbereitet. Häufig entzieht sich den zukünftigen Praxisinhabern dabei ein Aspekt der Wahrnehmung oder wird als nicht so wichtig erachtet. Dieser Aspekt ist die Übernahme des bestehenden Teams. Es ist ein Trugschluss davon auszugehen, dass die Zeit der Zusammenarbeit den reibungslosen Übergang garantiert und die neue Chefin oder der neue Chef kommentarlos akzeptiert wird. Durch die Übernahme der Praxis verändert sich der Fokus und die Rolle, die du einnimmst und der Anspruch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Denn nun bist du die Person, die die Verantwortung für die Patienten, die Praxis und die Angestellten trägt und du möchtest deine Vision von der Praxis und wie sie zu führen ist, umsetzten.

Verdeckter oder offener Widerstand

Auch wenn vor der Praxisübernahme alles harmonisch verlaufen ist, regt sich plötzlich Widerstand, den du dir wahrscheinlich nicht erklären kannst. Vielleicht kommt es sogar zu Kündigungen seitens der Mitarbeiterschaft. Kommt es zum offenen Widerstand, hast du eine Chance, diesem zu begegnen und zu handeln. Regt sich der Widerstand jedoch im Verborgenen, hast du keine Chance.

Nutze die Zeit des Übergangs, um das Team auf deine Seite zu holen.

Daher solltest du es erst gar nicht soweit kommen lassen. Nutze die Zeit des Übergangs, um das Team auf deine Seite zu holen. Dafür ist es wichtig, zu respektieren was war und Raum für das offene Gespräch und den Wandel zuzulassen. Denn die Veränderung einer Praxiskultur braucht Verständnis, Empathie und Zeit.

Was war gut und worauf kann das Team verzichten?

Profitiere vom Wandel, indem du dein Team fragst, was es am Führungsstil deines Vorgängers, deiner Vorgängerin geschätzt hat und was nicht. So erhältst du einen Wissensvorsprung, auf den du gezielt eingehen kannst. Wurde z. B. die gemeinsame Mittagspause geschätzt, so wäre es von Vorteil, diese erst einmal beizubehalten.

Ist dir die Pause persönlich zu lang, kannst du diese Zeit nutzen, um Telefonate zu führen, Vertreter zu empfangen oder deine Büroarbeitszeit, die sonst am Abend anfallen würde, zu minimieren oder gar komplett auf die Mittagszeit zu verlegen. Du erhältst dadurch ein lieb gewonnenes Ritual deiner Mitarbeiterinnen, welches zudem den Teamzusammenhalt dient.

Haben dem Team hingegen die Einzelentscheidungen und die damit verbundene Ohnmacht, mit Veränderungen von heute auf morgen konfrontiert zu werden, missfallen, kannst du jetzt auftrumpfen, dein Team rechtzeitig über anstehende Veränderungen informieren und es so in den Entscheidungsprozess einbinden. Frage die Teammitglieder auch nach ihren Werten und trefft gemeinsam die Entscheidung, welche Praxiswerte im Team gelebt werden sollen.

Teamvision und Teammission formulieren

Um das Team des Kollegen zu deinem Team zu machen und ihre Herzen zu erobern, ist eine gemeinsame Teamvision hilfreich und notwendig. Wie will sich das Team in Zukunft entwickeln? Welche Aufgaben sollen vom Team eigenständig übernommen werden? Wie kann das Team durch den Einzug digitaler Helfer (z. B. spezielle Softwareprogramme für die Dienst- oder Projektplanung, für die Aufnahme des Paro-Status etc.) entlastet werden? Welche Standards müssen erreicht werden, um das Qualitätsversprechen einzuhalten? Wie muss das Team, die Praxis, aufgestellt sein, um in Zukunft für die Patienten weiterhin attraktiv zu sein?

Mission 2021, bring sie ins Bewusstsein

Ziel einer Mission ist die intrinsische Motivation der Teammitglieder. Nichts motiviert mehr als das Gefühl, eine sinnvolle Tätigkeit auszuführen. Daher lade dein Team dazu ein, eure Mission als Folge eurer Teamvision zu formulieren. Warum wollt ihr das tun? Welchen Nutzen versprecht ihr euch davon für euch und für eure Patienten? Wie sollen andere über eure Praxis sprechen? Verschriftlicht eure Mission und vereinbart Meilensteine, deren Erreichung ihr im Verlauf des Jahres prüft. Werdet so konkret wie möglich und legt Maßnahmen und Termine fest, um eure Mission im Auge zu behalten und voranzutreiben.

Die ersten Schritte, um erfolgreich ein Team zu übernehmen sind:

  • Frage das Team, was an der bisherigen Praxisführung gut und was weniger gut war.
  • Sprecht über eure Teamwerte und vereinbart Leitsätze für das tägliche miteinander, in denen sich die Werte widerspiegeln.
  • Entwickelt eine Teamvision (z. B. die digitale Praxis)
  • Gebt der Vision einen Namen (z. B. Mission abformfreie Praxis)
  • Legt Maßnahmen und Verantwortlichkeiten fest.
  • Vereinbart konkrete Termine (Meilensteine), bis wann was erledigt werden soll.
  • Last euch Zeit zueinander zu finden.

Durch die Partizipation deiner Mitarbeiter an der Neuausrichtung der Praxiskultur stärkst du deine Position als Chefin oder Chef und schwächst ganz nebenbei einen evtl. aufkeimenden Widerstand. Deine Mission, das Einverständnis und Herz deiner Mitarbeiterinnen zu gewinnen, ist so gut wie erfüllt.

Titelbild: Natalie Pedigo - Unsplash